Wie gehe ich mit festen Überzeugungen um, die gemeinsames Lernen und Entwicklung erschweren? Heute bekommst du meine Kolumne von letzter Woche als Podcast. Im Mittelpunkt steht das mentale Modell der rationalen und irrationalen Überzeugung.
Dazu 5 ergänzende Tipps:
Die Herde zählt: Überzeugungen haben mehr mit Gruppen und Zugehörigkeit zu tun als mit dem Individuum selbst. Neue Überzeugungen bilden sich entsprechend eher in neuen und veränderten Gruppen. Heißt: Schick die Leute raus!
Was ist die Moral von der Geschicht´? Normative Überzeugungen stecken besonders fest - vor allem die grundlegenden, z.B. die Überlegenheit von Freiheit versus Gemeinschaft - oder umgekehrt. Arbeite dich daran nicht ab, das erzeugt nur Widerstand und bringt keinen Schritt weiter. Vermeide Überlegenheitsdiskussionen.
Erweitere das Denken anstatt zu versuchen, es zu ändern. Erschüttere nicht den Inhalt der Überzeugung, sondern seine Absolutheit - durch Schattierungen und Perspektivenwechsel. Denke daran: Rationalität gibt es nicht. Menschen mit geringer Unsicherheitstoleranz können ganz besonders schwer loslassen. Verstehe, dass die Überzeugung Sicherheit verschafft.
Sei Vorbild. Wir müssen andere Meinungen nicht teilen, aber wir können sie respektieren, als etwas, das gewachsen ist im Kontext der anderer Gruppen und Erlebenswelten.
Schaff ein Umfeld für die Möglichkeit einer Meinungsänderung. Das halte ich fast noch für wichtiger als Fehlerkultur. Denn eine geänderte Meinung beruht nicht auf einem Einschätzungsfehler, sondern oft auf einem Mangel oder ein Zuviel an Information. Wissen ist dynamisch. Und oft genug hilft es nicht, sondern stört nur - denn es macht Dinge komplizierter als sie sein müssten.
Lese dazu meinen Beitrag “Die 5 Gesetze menschlicher Dummheit”.
Vom Umgang mit Überzeugungen anderer