Redlichkeit in Zeiten von KI
Nr. 138: Was viele nicht über manche Machenschaften bei Linkedin wissen
Mir ist da was passiert bei Linkedin. Ich habe mich kritisch geäußert, etwas in Frage gestellt. Danach wurde ich geblockt. Alle meinen Beiträge und Kommentare sind damit verschwunden. Ich existiere nicht mehr für die Person, und sie nicht mehr für mich.
Innere Stimme: “Hör nicht auf dein Bauchgefühl. Soviele Follower können nicht irren.”
Anderer Fall, aktueller. Jetzt hat es auch einen Kollegen erwischt. Er hat es gewagt, kritische Fragen zu stellen. Direkt gerichtet an jemand, der sich ziemlich schmückt, mit Titeln und Fakten-Blingbling. Ein Shootingstar bei Linkedin. Er war von Anfang an kritisch. Ich habe auf meine innere Stimme nicht gehört. Ich habe das gemacht, was die meisten machen: Meine ungutes Gefühl selbsterzieherisch gerichtet: Soviele Follower können doch nicht irren?
Seit 14 Tagen wurde ich von verschiedenen Seiten angesprochen: „Da stimmt was nicht.“
Ich führte einige Telefonate. Es ist mehr als ein Gefühl. Aus verschiedenen Richtungen braut sich im Hintergrund was zusammen. Was daraus wird, weiß niemand. Wir sind alle vorsichtig. Es geht um was, das größer ist als ein Fall. Es geht um Glaubwürdigkeit in Zeiten von KI. Ja, ich würde soweit gehen zu sagen: Um die Zukunft des Fakts, um das Echte - in dem Sinn wie ich es einst mit Wolf Lotter diskutiert habe. Zur Erinnerung:
Charakter zeigen
“Jemand hat Charakter, wenn er kenntlich ist. Und wenn er sich auch in seinem Denken kenntlich macht.” Wolf Lotter
Ich werde keine Namen nennen.
Ich möchte mich darauf beschränken, zu erzählen, was passiert, wenn man bei Linkedin das Echte in Frage stellt. Denn das ist das eigentlich Heikle, das viele nicht wissen. Es ist nämlich so: Man verschwindet.
Mein Kollege wurde geblockt, sein Beitrag war damit für mich – ich bin noch nicht geblockt - unsichtbar. Ich konnte seinen kritischen Kommentar nicht mehr lesen; andere also auch nicht. Glücklicherweise hat er ihn gespeichert und mir geschickt. Ich weiß also, was darin stand. Ich meine: Wer nichts zu verbergen hätte, müsste darauf antworten. Ich fände das redlich.
Wusstest du das bei Linkedin passiert?
Es gibt noch ein anderes Phänomen: Sehr viele Likes, ganz plötzlich – dafür im Verhältnis oft auffallend wenige Kommentare. Könnte es mit Fake-Profilen zusammenhängen? Irgendwelchen Hubs, die sich gegenseitig unterstützen? Manche Profile bei Linkedin scheinen wie aus dem Nichts aufzutauchen. Da frage ich mich, ob nicht ein ähnliches Phänomen wie bei der chinesischen Suchmaschine Deep Seek dahintersteckt, deren kometenhaft mediale Wahrnehmung ganz offensichtlich mit Fake-Profilen verbunden war. Falls dich das interessiert, kannst du es hier nachlesen:.
Über ähnliche Fake-Hubs bei Linkedin hat noch keiner geschrieben, jedenfalls ist es mir nicht bekannt. Dass das so sein könnte ist nur eine Hypothese. Ich weiß es nicht. es würde den Wert dieses Netzwerks schmälern, für mich.
Redlichkeit ist das Gegenmittel zu Inszenierung, Oberflächenpolitik und Scheinmoral.
Redlichkeit: Das ist ein großes Wort, aber ich hole es jetzt aus der Mottenkiste. Es bedeutet, ehrlich und aufrichtig zu den zu sein, die mir vertrauen. Für Nietzsche war Redlichkeit eine junge Tugend, etwas, das sich erst in der Moderne entwickelt. Sie hebt sich von den klassischen Tugenden wie Tapferkeit, Weisheit, Mäßigung oder Gerechtigkeit aus der Antike ab. Deshalb taucht Redlichkeit auch nicht bei den Charakterstärken von Martin Seligmann auf. Redlichkeit als junge Tugend meint bei Nietzsche vor allem die intellektuelle Aufrichtigkeit, die Fähigkeit, sich selbst nichts vorzumachen.
Machen wir sie zur Stärke!
Die damit verbundene Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit heißt nicht, alles zu sagen, was man sagen könnte. Redlichkeit hat eine große Schwester: Die Integrität, die im Kern bedeutet, dass es Konsistenz zwischen Werten, Worten und Handlungen gibt.
Redlich sein heißt für mich: Nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln, in ich gesetztes Vertrauen nicht zu enttäuschen.
Mich zu erklären, aber auch: mich zu revidieren. Gleichzeitig aber mutig genug zu sein, etwas auch mal auszusprechen. Etwa, dass ich meine, dass Robert Habeck in seinem taz-Interview nicht Stärke, sondern Schwäche zeigt, wie ich in meinem aktuellen Linkedin-Newsletter schreibe.
Natürlich irre ich mich, ich mache Fehler. Mein Gehirn kann nicht alles immer sicher einordnen. Als Nicht-Wissenschaftlerin möchte ich mich aber auf Wissenschaftler:innen verlassen können. Sie liefern mentale Modelle, an denen wir uns ausrichten. Wir brauchen diese Einordnungskraft.
Aber eben auch: diese Unabhängigkeit. Die Liebe zu Fakten. Und das Wissen, dass es Wahrheit nicht gibt - und jede Aussage eine Momentaufnahme ist. Dass es dennoch Standards geben muss und kann, die aktuell gelten, weil sie das beste sind, was wir derzeit haben.
Denn es geht einerseits um die Redlichkeit des Senders, und andrerseits um Vertrauen. Wir werden von Fakten so zugeschüttet, dass wir redliche Experten und Expertinnen gerade jetzt brauchen. Und ich glaube tatsächlich, Redlichkeit ist eine unterschätzte Stärke.
Was meinst du?
Mit redlicher Absicht habe ich das Interview mit Maria Douneva geführt, dass ihr ab heute hier hören könnt.
Und so gestalte ich auch meine Ausbildungen, Workshops und Masterclasses. Ich verkaufe nichts, an das ich nicht glaube. Und wenn ich etwas nicht sicher weiß, dann sage ich es.
Wenn ihr das Thema vertiefen wollt, habt ihr zwei vertiefende Angebote: Meinen Podcast mit Prof. Maria Douneva über verzerrte Daten und Fakten
Außerdem bekommen “Poweruser” ein Kapitel aus meinem Buch “Mentale Modelle” über Fake und Fakt bei Weiterdenken Extra.
Danke euch fürs Folgen.
PS: Möchtest du in die Welt der Psychologie einsteigen? Dann schau mal in den Kalender, ob der 17.-19.9.in Hamburg für dich passt.
PS: Am 29.9.25 findet meine Online-Buchpremiere statt. Ich würde mich so freuen, wenn du dabei wärst. Hier kannst du dich anmelden.







Ich bin auf Ihren Beitrag auf Linkedin gestartet und hier gelandet.
Das triggert bei mir meine Begnung mit einem Wissenschaftler, den ich in seiner Funktion als ‚Wissenschaftler im ursprünglichen Sinn‘, auch mit der Fähigkeit, die Kontroverse auszuhalten, sie zu prüfen ein Totalausfall, aber in seiner Rolle als ‚Statusverteidiger’ einsame Spitze ist. Ein regelrechter Shootingstar, mit vielen KI generierten Bildern und dem Glauben, er besitzt nur einen einzigen Anzug..
Was mich besonders kritisch werden ließ, war die Tatsache, das er als Wissenschaftler auf einer Plattform wie Linkedin, die Inhalte nicht - wie üblich peer reviewed - zum Diskurs freigibt, sondern, „auf Teufel komm raus“, das Narrativ behalten will. Diskurs? Nicht möglich. Kritisch antwortet er ausweichend, prüfend… aber stets .. mit einer Drei-Groschen-Unverbindlichkeits-Rhetorik“…
Ich habe ihn dabei ertappt, wie er ungeniert durch meine (SSRN.com „approved und distributed“) Arbeiten ging und die Ideen, Thesen als seine verkaufte. Das war schon frech, zu glauben, das fällt im digitalen Raum nicht auf! Darauf angesprochen leugnete er, in dem Glauben, er wäre vom Haken. Falsch gedacht! (Das Material habe ich gesammelt und auf Zenodo restricted gesetzt.)
Was er aber nicht weiß, baue ich AI Architekturen und jene Papiere, die ich freigebe, haben mehrfache Codierungen, das DNA eines jeden Papieres, wo ich Entnahmen nachweisen kann. Ich schrieb auf sein Leugnen veranlasst, ein wissenschaftliches Papier: „Auditierte Architektur oder semantische Drift“ und lud es in englischer Sprache auf SSRN.com, Titel: „Audited Architecture or Semantic Drift - Co-Creation without Verification is Simulation Bearing Tension as the Threshold of Auditory Systems“, auch um ihm verstehen zu geben: „Du bist Professor, zweifacher Doktor, lehrst an einer Hochschule und machst Deinen Studenten vor, wie man es „Nicht“ machen darf. Ist Dir die Tragweite Deines Verhaltens bewusst?“
Ich habe ihn ihm Papier nicht namentlich genannt, (auch wenn er die „Klatsche“ verdient hätte), wäre das ein „Abstieg“ auf eine Ebene, auf der ich nicht operiere.
Im Grunde muss ich dem Professor für sein Geschwurbel fast danken, lenke ich die Energie der Wahrheitsfindung in meine Papiere, wobei er lediglich einen Impuls, aber sich nie durch das Papier arbeitet. Es reicht nicht mal für eine Fußnote. Aber nicht ihm, nicht in seiner Funktion, nicht in seiner Position und nicht für das, wofür Wissenschaft im Ursprung steht. (Er wäre NIEMALS ein Kandidat, von seinen Kollegen stillschweigend einen Füller überreicht zu bekommen..)
Schaut man sich seine Bücher an, ist das alles receycelt. Kein einziger Gedanke im Buch von ihm, keine Weiterführung bestehender gesetzter Wissenschaftler, … nichts, nur Produktion von Buchtiteln in einer Schlagzahl, die lediglich im Tempo beeindruckt, inhaltlich kann ich mir kein Bild machen, die Inhaltsverzeichnisse sprachen Bände.
Zu guter letzt bereitete er mir Freunde in einem Schlagabtausch mit einem Psychoanalytiker, der fähig in seinen eigenen Gedanken ist, der einen Beitrag von ihm nach allen Regeln der Kunst semantisch zerlegte.
Es blieb nicht bei dem Halten durch diese fragwürdige Person der Gegenposition, nein, er musste drei Tage später noch mal nachlegen. Für mich ein Anlaß, ein weiteres Papier auf den Weg zu bringen, Titel „Trägerspannung in Führungsfeldern – Gegenstruktur zu ekpathischer Rhetorik“.
Allein diese Begegnung wäre ein Buch wert.. und dann denke ich mir… Eintagsfliegen.. sie verschwinden, wie sie kamen, nerven für einen Moment und dann sind sie weg. 🤷🏽
Und es würde mich kaum wundern, wenn wir von der gleichen Eintagsfliege sprechen, kenne ich keinen zweiten, der es von Top aud Flop über Distanz und ohne fremdes Zutun schafft.
Schreiben Sie mich gerne an.
Sehr gut erkannt und geschrieben. Eine glaubwürdige und reife Gesellschaft sowie Community - wie linkedin eine ist - muss auch andere und ggf. auch konträre Meinungen zulassen - nicht unterdrücken, sanktionieren oder löschen.